Freitag, 14. Dezember 2018

Warum vegan leben?

Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog "Weiden vegan".

Warum ausgerechnet Weiden? Weil ich hier wohne. Und ich zeigen möchte, wie man in Weiden vegan lebt.

Warum vegan? Das hat sehr viele Gründe. Ich werde die für mich relevantesten hier nennen, obwohl es sicher noch viele andere gibt.

Ich bin nicht vegan zur Welt gekommen. Meine Eltern haben ihr Bestes getan um mich ihrer Meinung nach zu einer gesunden Lebens- und Ernährungsweise zu erziehen. Leider hatten sie damit nicht so wirklich Erfolg. Ich hab mich für meine Generation typisch ernährt und auch typisch Stadtkind gelebt:
Statt raus zu gehen und die Welt zu entdecken saß ich meistens vor dem Fernseher. Hab mich durch das Süßigkeitensortiment von Kaufland, Netto und Lidl gefuttert. Mein Geld ging entweder für Süßkram oder für Sammelstickerhefte drauf. Sport fand ich in der Schule schrecklich und zu Hause hab ich auch nichts gemacht. Klingt nach Loser? Ja, das war ich wohl.

Es hat lange gedauert bis ich endlich soweit war von mir selbst aus etwas dagegen zu unternehmen. Klar haben meine Eltern und Geschwister immer wieder an mich hingeredet. Aber sie hätten auch mit der Wand reden können. Hätte den selben Effekt gehabt.

Irgendwann fiel dann der Groschen. Allerdings erst als ich zum ersten Mal komplett auf mich alleine gestellt war. Ausgezogen von zu Hause. Plötzlich für alles alleine und selbst verantwortlich. Es hatte Vor- und Nachteile. Ich fing an mich für Gesundheit und Ernährung zu interessieren. Wie die meisten von uns war ich mit meinem Gewicht unzufrieden und auch mit meiner Fitness. Und wie die meisten von uns war ich zu faul um etwas konkretes dagegen zu unternehmen.

Als Kind und Jugendliche hab ich immer Tierdokumentationen und Natursendungen angesehen. Bilder von fernen Inseln, hohen Bergen, Urwäldern. Sie faszinierten mich. Sicher kennt ihr die Schlussworte von so ziemlich jeder Dokumentation: "Wenn wir nichts unternehmen, wird dieses schöne Paradies eines Tages für immer verloren sein." Mich hat das immer sehr getroffen. Und geärgert. Getroffen, weil ich die Tierwelt und die Landschaft, die gezeigt wurden, so schön fand und sie mich berührten auf eine Art und Weise wie es sonst nur ein besonders emotionaler Film oder ein wunderschönes Musikstück konnten. Diese Schönheit zu verlieren fand ich unverzeihlich. Geärgert, weil immer nur gesagt wurde, wir müssten etwas unternehmen, aber nie WAS.

Auch in der Politik und im Fernsehen und überall hörte man ständig: "So kann es nicht weitergehen, wir müssen etwas unternehmen." Ja, aber WAS? Verdammt noch mal, kann denn keiner etwas konkreter werden?

Ich sah dutzende Dokumentationen über die Verschmutzung des Wassers, die Müll- und Plastikinseln im Ozean. "Plastic Planet" z. B.
Irgendwann stieß ich durch Zufall auf die Zero Waste Bewegung. Ich wurde begeisterter Anhänger. Habe es geschafft, meinen Müll von einem Beutel pro Woche auf einen Beutel pro viertel Jahr zu reduzieren. Ein Gelber Sack wird bei mir innerhalb von 8-10 Wochen voll. Nicht mehr ein Sack pro Woche wie früher.

Aber das genügte mir noch nicht. Denn wenn ich mich in meiner Wohnung umsah, gab es dort so viele unnötige Dinge und so viel Plastik. Ich fand für alles mögliche Alternativen. Machte mir meine Zahnpasta selbst, mein Deo, änderte was ich konnte von Wegwerfartikeln zu Dauernutzungsgegenständen. In dieser Zeit entdeckte ich den Minimalismus für mich. Alles was ich nicht brauchte, fand seinen Weg in andere Hände. Entweder verschenkte ich die Sachen an meine Verwandtschaft und Freunde oder verkaufte vieles über ebay Kleinanzeigen.

Ich konnte nicht glauben, wie viel freier und wohler ich mich fühlte. Mit jedem Ding, das mich verließ, ging es mir besser. Das Putzen fiel leichter, weil nicht soviel im Weg herum stand. Projekte, die ich glaubte unbedingt machen zu müssen, flogen aus der Agenda, weil ich keinen tieferen Nutzen für mich darin erkannte. Und mein größter Triumph: mein Fernseher verließ mich. Nachdem ich ihn ein viertel Jahr nicht eingeschalten hatte, verkaufte ich ihn. Ich hab ihn seither nicht eine Sekunde vermisst. Im Gegenteil, ich war fasziniert, wie viel Zeit ich abends plötzlich hatte.

Nun hatte ich den Müll los, nur noch die Dinge, die ich wirklich brauchte, mehr Zeit, mehr Geld, weil ich auch weniger Unnötiges kaufte und nebenbei auch noch den Job gewechselt, weil ich in meinem alten total unglücklich gewesen war.

Aber irgendetwas stimmte noch immer nicht. Ich war immer noch nicht fit und gesund. Und das obwohl mein neuer Beruf ein körperlicher an der frischen Luft war. Also fing ich an, Yoga zu machen, achtete darauf genug zu trinken, aß bewusster. Aber ich wusste noch immer nicht, was denn jetzt genau eine gesunde Diät ist. Und Diät ist hier im Sinne von Ernährungsweise zu verstehen. Nicht als Verzicht auf z. B. Schokolade oder Süßés, sondern eher als Richtlinie was man essen soll.

Es ist unglaublich wie viele unterschiedliche Meinungen und Gerüchte über die richtige Ernährung für Menschen im Internet zu finden sind. Da sind die Low Carb Anhänger, die Paläo Vertreter, die Hardcore Fleischfreunde, die Protein Fetischisten und eben auch die Vegetarier und Veganer.
Ich habe Seiten recherchiert, Ernährungsbücher gewälzt, war in der Bibliothek und hab mich durch die verschiedensten Berater gelesen. Von jeher bin ich ein Mensch, der sich durch Fakten und Beweise eher überzeugen lässt, als durch windige Beispiele und Geschwätz.

Nach über zwei Jahren wirrer Selbstversuche, in denen ich unter anderem die Low Carb Diät und die Paläo Diät ausprobiert habe, selbst das konsequente Verzichten auf das Abendessen habe ich ausprobiert, war ich noch immer nicht fitter oder gesünder. Auch regelmäßige Fitnessstudiobesuche natürlich mit Proteinshakes garniert, dass es kracht, führten mich nicht ans Ziel.

Und dann sah ich eines Tages meine erste Dokumentation, die die rein pflanzliche, also vegane Diät für den Menschen propagierte: "What the health?"
Neben dem gesundheitlichem Aspekt, der dem Autor des Films, der sich selbst als Hypochonder bezeichnet und deshalb extrem auf eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise achtet, wurden auch andere Themen angesprochen: Umweltschutz, Tierschutz, soziale Probleme, politische Probleme, Lobbyismus, uvm.

Das Thema begann mich zu interessieren. Wie die meisten so war auch ich erstmal skeptisch. Nur pflanzlich ernähren? Fehlen einem da nicht bestimmte Nährstoffe? Was ist mit den tierischen Eiweißen (Proteinen)? Aber je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetzte, desto besser verstand ich. Wir brauchen keine tierischen Produkte. Im Gegenteil: Sie machen uns krank, zerstören die Umwelt, zwingen Millionen von hilflosen Lebewesen in Gefangenschaft zu leben, unschuldig zu sterben oder zu einem Leben als Produktionssklaven verdammt zu sein.

Pflanzliche Lebensmittel dagegen helfen dem Körper sich selbst zu heilen. Sie können so angebaut werden, dass der Boden davon sogar profitiert. Sie versorgen uns mit ALLEN Nährstoffen, die uns tierische Produkte geben können. Das oft zitierte Vitamin B12 entsteht nicht in Fleischprodukten. Es wird von Bakterien erzeugt und ist im übrigen vielen als vegan deklarierten Lebensmitteln (z. B. Sojamilch o. Ä.) beigefügt. Es kann auch in Tablettenform erstanden werden.

Wenn ihr euch selbst informieren wollt, empfehle ich die folgenden Dokus mal anzusehen:

Food Choices
Forkes over knives - Gabel statt Skalpell
Fat, sick and nearly dead I + II
Earthlings
We feed the world

Youtuber, die sich mit dem Thema auseinander setzen:
John McDougall
Neal Barnard
Michael Greger
Dr. Milton Mils (etwas trocken, aber informativ, da er sehr auf Statistiken und nachvollziehbare Fakten achtet)

Außerdem interessant:
Minimalism
Taste the Waste

Was also sind meine Gründe, vegan zu leben? Denn vegan zu leben, heißt mehr, als sich rein pflanzlich zu ernähren.

Mein persönlicher Grund Nummer 1: Meine eigene körperliche Gesundheit und mein Wohlbefinden.
Nummer 2: Umweltschutz
Nummer 3: Tierschutz
Nummer 4: Unabhängigkeit
Nummer 5: Freieres und sorgloseres Leben

Es gibt noch viele andere Gründe, aber das sind meine Top 5.

Mein Blog heißt Weiden vegan. Ich werde euch in meinen Posts zeigen, was ich alles geändert habe. Woher ich meine Alternativen beziehe und wo man in Weiden z. B. gut vegan frühstücken kann.

Ihr habt eigene Erfahrungen zum veganen Leben in Weiden oder habt Fragen? Rein damit in die Kommentare! Ich freue mich über euer Feedback.

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