Donnerstag, 1. November 2018

Achtung, jetzt wirds persönlich

Ich war letztens mit ein paar Freundinnen beim edelweiss zum Frühstücken. Vegan natürlich. ;P

Dabei kamen wir ins Gespräch bezüglich was man alles tun könnte, sollte oder müsste, um die Welt zu retten (ja, ich weiß, deep shit) und ob es überhaupt möglich ist oder es sich rentiert, das wir uns so sehr engagieren.

Dabei kamen dann Argumente wie:
- Für jeden neuen Veganer werden 100 neue Karnisten (Fleischesser) geboren.
- Was wir tun ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
- Du kannst nicht alle überzeugen, warum also überhaupt versuchen?
- Ich bin ein Mensch. Ich mache immer noch so viel falsch und manchmal hasse ich mich dafür ein Mensch zu sein. (Literally my own thoughts from time to time, aber ich war dieses mal nicht die, die es gesagt hat, was mir zeigt, dass es anderen manchmal genauso geht wie mir. Dieser Satz war auch ausschlaggebend dafür, dass ich diesen Eintrag hier verfassen wollte.)

Lasst mich euch ein paar Fakten dazu geben:

- Immer mehr Menschen werden vegan (aktuell sind es allein in Deutschland 8-10 Millionen Vegetarisch-vegan lebende Menschen, das ist immerhin mehr als 1/10!)
- Die Fleischproduktion ist bei uns seit Jahren rückläufig, eben weil die Nachfrage geringer geworden ist.
- Immer mehr berühmte Persönlichkeiten, darunter Künstler, Schauspieler und Sportler entscheiden sich öffentlichkeitswirksam für den pflanzlichen Lebensstil. Sie sind Vorbilder und sie sind medienpräsent, das heißt ihre Handlungen beeinflussen ihre Fans und sorgen dafür, dass das Thema zumindest ins Bewusstsein der Menschen vordringt.
- Organisationen wie die WHO, ProVeg und Greenpeace setzen sich aktiv und auch passiv (WHO hat das Krebsrisiko von Fleischverzehr auf dieselbe Stufe gesetzt wie den Kontakt zu Plutonium oder Tabak rauchen) für die  pflanzliche Lebensweise ein.
- Und nicht zuletzt leben Du und ich den veganen Lifestyle.


Ich gebe zu, dass auch ich mal Gedanken habe wie:
Wozu das alles? Wir werden es ohnehin nicht schaffen. Ich hasse mich dafür, dass ich ein Mensch bin. Meine Existenz an sich ist schon umweltschädlich.

Aber dann denk ich mir andererseits wieder:
Ich kann doch gar nicht anders. Leben muss ich. Also tue ich alles, was ich kann, um zumindest so zu leben, dass ich damit glücklich sein kann.
Und ich bin dann am glücklichsten, wenn ich Spaß am Leben habe, wenn ich gesund bin und wenn ich von Leuten umgeben bin, die ebenfalls Spaß am Leben haben und gesund sind.

Ich will nicht eines Tages sterben und das einzige woran die Leute sich erinnern, wenn sie an mich denken, ist, dass ich vegan gelebt habe. Ich will, dass sie denken: "Hell yeah! Die hat Spaß gehabt am Leben, die wusste wie es geht!" Wenn ich dann ganz nebenbei durch mein Verhalten noch ein kleines Bisschen dazu beigetragen habe, dass die Welt (wenn schon nicht gerettet wurde, dann doch wenigstens noch ein bisschen länger) sich weiter dreht und andere ebenfalls so viel Spaß haben konnten wie ich, dann nehm ich das als Pluspunkt für mich mit.

Ich weiß, es ist schwer all das Leid, die Ungerechtigkeit und die Probleme der Welt auszublenden, wenn man darüber bescheid weiß. Aber was wir auf keinen Fall tun dürfen ist, all das Glück, die Freude und die engangierten Menschen auszublenden, die da draußen sind und nie aufgeben.

Denk nicht immer nur daran, wie du das Leid der Welt reduzieren kannst, sondern denk auch daran, wie du das Glück mehren kannst. Und fang damit bei dir ganz persönlich an. Sieh dir dein Leben an. Wenn es dir nicht gefällt, dann ändere es! Nur du allein kannst dafür sorgen, dass es dir besser geht. Und mit der Energie, die diese Freude und dieser Spaß bei dir freisetzen wird, mit dieser Energie geh da raus und ändere die Welt.

Niemanden nützt es, wenn du dich deprimiert und selbsthassend in eine Ecke deines Zimmers verziehst (been there, done that), aber geh hinaus, sing deine Freude in die Welt mit einer Kraft die aus dir selber kommt und du wirst sehen, dass sie von sich aus zu dir kommen und dir zuhören werden.

Lebe!
Wenn du nicht vorhast vorzeitig aufzugeben, hast du ohnehin keine andere Wahl.

Und dann kannst du dich sowieso nur noch entscheiden, ob du dein Leben genießen willst oder es schlicht und ergreifend "erträgst", bis dich der Tod gnädigerweise davon befreit.

Langer Rede kurzer Sinn:
Have fun, stay vegan!

Burgerpatties of Doom

Yay! Feiertag! Und dann auch noch World-Vegan-Day!

Ergo, endlich mal wieder Zeit für einen Blog-Eintrag und außerdem auch noch einen Anlaß dazu. ;)

Vor kurzem wurde ich auf eine super Burgerpattie Sensation aufmerksam gemacht: SOTO BURGER Süßkartoffel und SOTO BURGER Cashew - Black Bean. Beides vegane Sorten. (Fotos beide von mir)












Die gibts beim ESEO, leider in Plastik verpackt und auch nicht gerade billig mit knapp 3 € für zwei Patties. Aber ich hab das Experiment trotzdem gewagt. Man muss schließlich probieren, um sich eine Meinung bilden zu können.

Erstmal vorneweg: Ich hab die Dinger blank gegessen, weil ich den Geschmack pur erleben wollte. Also keine Ahnung, wie sie in Kombination mit Salat, Tomate, Ketchup und was ihr sonst so auf eure Burger packt, schmecken. Bei mir sind sie einfach aus der Packung in der Pfanne gelandet. Ein paar Spritzer Distelöl (weil ich das gerade zur Hand hatte, also no particular reason) dazu, erhitzen und essen.

Die Variante Süßkartoffel kommt daher mit Buchweizen, Kürbiskernen und Rucola, Paprika, Karotten, Kürbis, Zwiebeln, Koriander und anderen Gewürzen, Sonnenblumenöl, Meersalz und Maispaniermehl (nicht in der auf der Verpackung angegebenen Reihenfolge). Alles aus kontrolliert ökologischem Anbau, außer dem Meersalz. Wie der Name schon sagt: es schmeckt süßlich. Kommt von der Konsistenz ein bisschen so daher wie die Gemüsestäbchen, die ich als Kind öfters mal verdrückt hab. Das erste Pattie ist leider beim Braten schon zerfallen, also wenn ihr Burger machen wollt, müsst ihr damit seeeeeehr vorsichtig umgehen. Aber es geht. Das zweite Pattie hab ich halbwegs ganz aus der Pfanne bekommen.

Die Sorte Cashew - Black Bean hat schwarze Bohnen (wer hätte das gedacht) und Cashew, Paprika, Zwiebeln, Maispaniermehl, Mais, Petersilie und Rauchsalz, Gewürze und Sonnenblumenöl aus kontrolliert ökologischem Anbau. Außerdem laut Verpackung eine "zart rauchige Note". Ich weiß nicht genau wie man "zart" definiert, aber wenn die damit gemeint haben, dass es schmeckt wie eine Barbecue-Soße in Burgerpattieform, dann ja, dann ist das eine "zart rauchige Note". Gut, wie gesagt, ich habs blank gegessen. Die Konsistenz erinnert schon eher an ein Burgerpattie, allerdings eins, das etwas zu lange gebraten wurde und außen deshalb sehr knusprig ist. Was gut ist, weil diese Patties definitiv in Form blieben und nicht zerfielen. Für Burger also super geeignet.












Ich persönlich favorisier trotz dem Hang zum Zerfallen die Süßkartoffelvariante, weil ich einfach eine Süße bin und mir Barbecuesoßen noch nie so wirklich geschmeckt haben. Schlecht sind sie aber beide nicht. Werde ich mir (trotz Plastikverpackung) definitiv mal wieder zu Gemüte führen. Achja, a propos Plastikverpackung. Ich hab (danke für den Tip, Gloria ;) mir jetzt die "Replace Plastic" App aufs Handy geladen. Da kann man den Barcode eines Produktes einscannen und die Vereinigung "Küste gegen Plastik", die hinter diesem Projekt steht, sammelt die Scans und geht damit direkt auf die Herstellerunternehmen zu, die ja immer behaupten "Der Kunde will das so."

Ich will das nicht so. Und wenn ihr es auch nicht wollt, dann ladet die App und scannt wie die Wilden. Je mehr Scans, desto mehr Druck kann "Küste gegen Plastik" ausüben und desto größer sind die Chancen, dass wir unsere Produkte in Zukunft hoffentlich mit etwas weniger Verpackungsmüll und im besten Fall ohne Plastik kaufen können.

Einen guten Appetit und viel Spaß beim Braten und verputzen wünsch ich euch.